WIFI Content Contest – challenge accepted!

Im Frühling 2022 veranstaltete das WIFI Österreich erstmals den Content Contest. Prämiert werden sollten die innovativsten Ideen und Konzepte rund ums digitale Lernen. Gemeinsam mit meiner Kollegin Daniela Kraincic von Machtwort-Marketing habe ich dort teilgenommen und ein Kurs-Konzept zum Thema EMail-Marketing-Automation eingereicht, das stark auf Blended-Lerning, Gamification und Lernspiele setzt.

Was wollen wir einreichen?

Als Daniela bereits im Winter 2021 von dem Contest erzählte und mir ihre Idee schilderte, konnte ich mir -zugegeben – noch nicht viel darunter vorstellen. Sie, eine erfolgreiche Unternehmerin im Marketing-Bereich, die auch bereits für Kurse und Vorträge beim WIFI eingeladen wurde und ich, der mit dem WIFI noch nie in Berührung gekommen war, und mit meinen eigenen Konzepten und Entwicklungen noch nicht ganz im Reinen war – da konnte ich zu Beginn mit der gedanklichen Vision von Daniela nicht ganz mithalten. Erst als die Idee auch auf meiner Seite mit der Zeit etwas reifen konnte und wir uns genauer mit den Vorgaben und Erwartungen vom WIFI an die Einreichungen auseinander setzten, nahm das Ganze eine Form an.

Und so erarbeiteten wir gemeinsam ein Konzept für einen Kurs, bei dem die Teilnehmenden lernen, E-Mail-Marketing gezielt und automatisiert in ihrem Unternehmen ein zu setzen. Die drei Standbeine dieses Konzepts waren zum einen Danielas ausgezeichneter fachlicher Inhalt, der jedem Unternehmen einen Nutzen bringt. Des weiteren der moderne Blended-Learning-Ansatz, bei dem die Lernwilligen zum Teil in Präsenz von einem Trainer, zum Teil digital im Selbststudium und zum Teil in Einzelcoachings unterrichtet werden. Und schließlich war der Gamification-Ansatz gemeinsam mit Lernspielen der dritte wichtige Punkt.

Mit diesen 3 Aspekten haben wir versucht ein Konzept zu erstellen für einen Kurs in dem die Teilnehmer möglichst erfolgreich und zielgerichtet lernen können und das ganze auf eine innovative und intuitive Art und Weise.

Gamification und Lernspiele

Der größte Teil meines Inputs kam klarerweise im Bereich der Gamification und der Lernspiele. Das Ziel dieser Überlegungen war, die Teilnehmer zu motivieren, den Kurs bis zum Ende durch zu machen und die etwas trockenen und theoretischen Teile des Lernstoffs einfach und spielerisch zu vermitteln.

Also entwickelten wir einen Plan, klassische Gamificationelemente in den gesamten Kurs einzu auen, nämlich Erfahrungs- bzw. Fortschrittspunkte. Von Beginn bis zum Ende kann der Teilnehmer Erfahrungspunkte sammeln, sei es durch das Durcharbeiten des Kurses, das Ansehen von Videos oder das erfolgreiche Abschließen von Wissensüberprüfungen.

Um dem Teilnehmer diese Erfahrungspunkte möglichst greifbar zu machen, fanden wir es hilfreich, in das Lernkonzept einen Teilnehmer-Avatar einzubauen: eine Repräsentation des Teilnehmers im Kurs, mit dem er die Punkte sammelt und seinen Fortschritt individuell erlebt.

Um komplizierte und theoretische Inhalte leichter zu erlernen, sind im Konzept mehrere Lern-Spiele geplant. In diesen kleinen Spielen soll sich der Teilnehmer jedes Mal einen inhaltlich wichtigen Teil des Lernstoffs aneigenen. Damit auch in diesen Minispielen das ganzheitliche Kurskonzept erhalten bleibt und der Lern- und Motivationseffekt möglichst groß ist, wird der Teilnehmer-Avatar auch hier integriert sein. Auch werden die bereits erhaltenen Erfahrungspunkte in den Minispielen mitgenommen und können dort entweder vermehrt werden, oder für etwaige Vorteile im Spiel eingetauscht werden.

Ein weiterer Teil unseres Konzepts, der vor allem auch dem WIFI einen sehr großen Nutzen bringen soll, ist der Einstufungstest. Der Kurs an sich ist in 3 aufbauende Module aufgeteilt. Um zu vermeiden, dass sich Teilnehmer langweilen, weil sie die Themen des ersten Moduls längst in ihrem Unternehmen umgesetzt haben, oder Teilnehmer überfordert sind, weil sie Module übersprungen haben, obwohl ihnen das fachlichen Wissen zum Teil noch fehlt, sollte jeder Teilnehmer vor dem Einstieg eingestuft werden.

Dabei soll der Teilnehmer spielerisch einen Test absolvieren um seinen aktuellen Wissensstand zu erfahren. Auch hier wird im ganzheitlichen Konzept des Kurses wieder Teilnehmer-Avatar einbezogen und das Ergebnis des Tests mittels Erfahrungspunkten dargestellt.

Gemeinsam mit dem Blended-Learning-Ansatz und dem zielgerichteten fachlichen Inhalt des Kurses konnten wir ein Konzept erstellen, bei dem alle Teile des Kurses gut ineindander greifen und ein möglichst erfolgreiche und spannende Lernerfahrung entsteht.

And the winner iiiiiis….

Im Juni war es dann so weit, gab es online die Preisverleihung. Unter den zahlreichen Einreichungen wussten wir nicht genau welche Chancen wir hatten, aber das Gefühl war schon recht gut. Tatsächlich konnten wir die Jury überzeugen und erreichten beim Content Contest selbst den 7. Platz , womit wir schon sehr zufrieden waren. Gerade als wir uns schon zurücklehnen wollten, kündigten die Moderatoren noch an, dass zusätzlich im Rahmen des Content Contest noch ein Innovationspreis vergeben wird. Mit dem Auftritt eines Magiers wurde schließlich preisgegeben, dass die Gewinner des Innovationspreises des WIFI-Österreich Daniela Kraincic und Johannes Dünstinger heißen!

v.l.n.r.: Dr. Sabine Wolfsteiner (Bereichsleitung WIFI-Unternehmer-Akademie), Elisabeth Lettner, MSc (Produktmanagerin WIFI-Unternehmer-Akademie), die Preisträger „Innovation“ Johannes Dünstinger MSc, und Mag. Daniela Kraincic mit WIFI OÖ-Institutsleiter Mag. Harald Wolfslehner

Dotiert war der Preis mit 2000 € und der Aussicht auf eine österreichweite Umsetzung des Konzepts beim WIFI.

Ich persönlich freue mich am meisten auf die Umsetzung unseres Konzeptes. Denn die Erarbeitung eines theoretischen Konzeptes ist das Eine, aber eine konkrete Umsetzung, die für Lehrende und Lernende gut funktioniert, ist auch noch einmal eine Herausforderung, der ich schon sehr gespannt entgegensehe.

Ich bin mir sicher, mit Daniela und dem WIFI wird mit diesem Konzept auch praktisch ein grandioser Kurs entstehen, der jedem Teilnehmer das Lernen erleichtern wird.

Zusätzlich freut es mich, dass unser Konzept im Grunde auch auf andere Inhalte angewendet werden kann und freue mich schon auf eventuelle weitere spannende Umsetzungen im Bildungs- und Weiterbildungsbereich!

Auch du möchtest Lernenden in deiner Organisation ein positives und erfolgreiches Lern-Erlebnis bieten und sie unterstützen, sich Inhalte leichter und nachhatliger anzueignen?

Dann melde dich gerne per Mail bei mir unter johannes@wuhu-games.at und wir vereinbaren einen kostenlosen Brainstorming-Termin zum Thema Lernspiele und Gamification und zwar konkret für deine Anforderung!

Näheres zum WIFI Content Contest 2022 unter wifi.at !

Wieso Videospiele, wieso Lernspiele?

Ja, richtig – ich bin bereits 35 Jahre alt und mein Hobby sind Videospiele. Einen großen Teil meiner Freizeit verbringe ich mit der Entwicklung von Videospielen. Das Spielen hat mich schon immer fasziniert, und die Entwicklung von Spielen löst bei mir stets einen Enthusiasmus aus, den ich am liebsten mit allen teilen möchte. Und mit diesem Blog starte ich diesen Versuch jetzt auch!

Mein Enthusiasmus für Videospiele

Hallo, mein Name ist Johannes, ich bin Software-Entwickler mit einem starken Hang zur Spieleentwicklung. Diese Videospiel-Begeisterung hat damit begonnen, dass ich in meiner Jugend vielen Videospiel-Klassikern verfallen bin. Dass aber die Entwicklung von Spielen noch viel spannender ist, als das Spielen selbst, konnte ich in meiner Ausbildung zum Softwareentwickler erleben, während der ich circa 3 Jahre den Zweig Gameengineering und Simulation absolvierte. Diese Tätigkeit bietet für mich stets das ideale Gleichgewicht aus künstlerischer Entfaltung und technologischer Herausforderung. Technisch und künstlerisch sind der Kreativität praktisch keine Grenzen gesetzt.

Oder wie es mein kanadischer Kollege Phil Fish sagt:

„… it’s the sum total of every expressive medium of all time, made interactive. Like how is that not … it’s awesome!“

Das spiegelt sich schon in der Vielfalt der aktuellen Spielelandschaft wider. Noch nie war die Zahl der Genres, Settings, Geschichten und Erfahrungen so groß wie jetzt. Videospiele unterhalten nicht nur durch action-geladene Blockbusterproduktionen, die einen vom Sessel aufspringen lassen, sondern auch kleine Studios bieten Erlebnisse und Erfahrungen, die einzigartig sind, und gleichzeitig Menschen vor den Bildschirmen auf der ganzen Welt zum Schreien, Fluchen, Heulen, Fürchten und Lachen bringen.

Ein bestimmtes Spiel mag im Grunde für jede Person komplett gleich sein und dennoch haben alle, die das Spiel spielen, individuelle Erfahrungen und Erlebnisse damit. Für mich ist das in gewisser Weise ein alternativer Weg mit den Spielerinnen zu kommunizieren. Denn ich kommuniziere, wie wir alle, gerne mit meinen Mitmenschen, wenn auch nicht immer mit Worten und von Angesicht zu Angesicht. Häufig kann man mit einem Videospiel jemandem eine Erfahrung klarer und ausführlicher mitteilen, als das irgendwie anders möglich wäre.

Spielen heißt ja nicht nur etwas ansehen oder zuhören, spielen bedeutet etwas Erleben, etwas Miterleben und etwas Mitgestalten. Die Stärke von Spielen ist, dass sie die spielende Person interaktiv einbeziehen und mitgestalten lassen, was sie automatisch involviert und mitreißt.

Beim Entwickeln neuer Spiele entwickle auch ich mich ständig weiter – und das nicht zuletzt, weil sich die Branche und die Technologie so rasch weiterentwickeln. Ohne zu merken dass man lernt, beschäftigt man sich mit neuen Themen und eignet sich Wissen an.

Frustrierende Lernerfahrungen

Dieses einfache Lernen funktioniert nicht immer so problemlos. Mit dem Lernen hatte ich zu Begin so meine Probleme, was mir eine sehr frustrierende schulische Laufbahn einbrachte. Trotz vieler anstrengender Stunden des Lernens, blieb der Erfolg aus. Wenn Mühe, Kraft und Energie in etwas gesteckt wird und es offensichtlich nicht das erwünschte Ergebnis bringt, ist das äußerst frustrierend. Dieser Frust kann sich dann durchaus auch auf das nächste Lernziel auswirken und schnell zu einer schmerzhaften Erfahrung werden.

Für mich brauchte es zahlreiche schlechte Noten und die Wiederholung zweier Schulstufen, ehe ich mich beim Studium und in meinem beruflichen Leben von den negativen Erfahrungen mit dem Lernen emanzipieren konnte. Auch wenn ich das damals nicht wahrgenommen habe: Ich bin nicht der einzige, der so eine Lernerfahrung schon einmal durchmachen musste.

Lernspiele, eine Chance Lernerfahrungen zu verbessern

Interessanterweise hatte ich in anderen Bereichen kein Problem, mir Dinge zu merken, wie beispielsweise die Level- und Hindernisabfolge bei Super Mario Bros. oder die Baukosten diverser Gebäude in verschiedensten Strategiespielen. Und trotz meiner schlechten Noten in Englisch konnte ich der Geschichte in meiner englischen Verison von Half-Life so gut folgen, dass ich stets mitgerissen wurde und wissen wollte, wie es weitergeht.

Dass das Lernen mit spielerischem Ansatz mehr Erfolg und Motivation verspricht, ist heute keine neue Erkenntnis mehr, sondern wissenschaftlich belegt. Der Begriff Serious Games wurde bereits lange bevor der erste Mensch einen Computer einschaltete, geprägt und auch die Spiele im Sportunterricht dienen seit jeher nicht nur der Bewegung, sondern auch dem Training (also dem Erlernen) der motorischen Fähigkeiten bei Kindern.

Mit meinem Enthusiasmus und meiner Begeisterung für die Spieleentwicklung sehe ich das Potential an Serious Games und Lernspielen jedoch noch lange nicht ausgeschöpft und ausreichend eingesetzt.

Begleite mich in meinem Blog, wenn dich wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Lernspiele und Serious Games interessieren. Diese garniere ich mit meinen Erfahrungen aus der Spieleentwicklung und lasse dich dabei auch ein paar Blicke auf aktuelle Projekte werfen – und bin gespannt auf deine Meinung! Kommentiere, poste, teile hier: